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Informationen zu Nuckelflaschenkaries
Nuckelflaschenkaries – Die unterschätzte Gefahr
Mütter und Väter wissen, dass Kinder manchmal schwierig sind. Gerade wenn sie noch nicht sprechen können, schreien sie oftmals ohne erkennbaren Grund. Einige Eltern glauben ein Wundermittel gegen solche Probleme gefunden zu haben: Eine Schnabeltasse mit Saft oder süßem Tee wirkt Wunder. Das gleiche Mittel unterstützt das Kleine auch beim Einschlafen. Die Erwachsenen glauben ein Allheilmittel gefunden zu haben. Dabei übersehen Sie jedoch drei große Gefahren: Zunächst einmal gewöhnt sich das Kleinkind an diese Art der Beruhigung und wird irgendwann kein anderes Mittel mehr zulassen. Außerdem ist eine solch große Menge an Zucker und Säure ungesund für den ganzen Körper des Kindes, sodass es krank werden kann. Zuletzt wirken diese Inhaltsstoffe aber auch auf die Zähne ein, sodass möglicherweise Nuckelflaschenkaries entsteht.
Was ist Nuckelflaschenkaries?
Der offizielle Name von Nuckelflaschenkaries lautet Nursing-Bottle-Syndrom (NBS). Sowohl die englische als auch die deutsche Variante des Namens verraten bereits, worum es geht: Durch ein ständiges Nuckeln an der Flasche entsteht bei Babys und Kleinkindern Karies an den Zähnen. Die Intensität des Problems ist ganz unterschiedlich. Aufmerksame Eltern bemerken Nuckelflaschenkaries vielleicht direkt bei ersten Anzeichen hierfür, sodass keine Behandlung vorgenommen werden muss. Es gibt aber leider auch Fälle, in denen Nuckelflaschenkaries den Kiefer des Babys angreift.
Wie entsteht Karies?
Um die Entstehung und Wirkung von Nuckelflaschenkaries zu verstehen, sollte zunächst klar sein, wie Karies ganz allgemein zustande kommt. Die Entwicklung von Karies verläuft bei Kindern und Erwachsenen gleich: In unseren Mündern leben zahlreiche Bakterien, die grundsätzlich wichtig für unseren Organismus sind. Im menschlichen Speichel vorhandene Stoffe bekämpfen diese Bakterien, sodass sie nur in geringer Zahl vorhanden sind. Werden jedoch die Zähne nicht richtig geputzt, essen die Bakterien sich an den Essensresten satt. Dadurch vermehren sie sich so stark, dass diese Stoffe im Speichel nicht mehr hinterherkommen. Zunächst entstehen nur Ablagerungen, doch bald darauf werden die Zähne angegriffen: Karies entsteht. Daraus wachsen Löcher. Im schlimmsten Fall entzündet sich nicht nur der Zahn, sondern auch der Kieferknochen. Soweit muss es jedoch nicht kommen: Zahnhygiene und Kontrollbesuche beim Zahnarzt verhindern solche Horror-Szenarien.
Wie entsteht Nuckelflaschenkaries?
Nuckelflaschenkaries beschreibt eine besondere Entstehungsform von Karies. Die Auswirkungen und die Folgen sind jedoch gleich. In der Regel gibt es zwei Ursachen für Nuckelflaschenkaries:
1. Das Kind trinkt große Mengen an zucker-, kohlenhydrat-, und fruchtsäurehaltigen Getränken aus Schnabel- oder Trinklerntassen.
2. Die Zahnpflege wird nur dürftig oder gar nicht ausgeführt.
Es ist natürlich vollkommen in Ordnung, wenn auch kleine Kinder mal Saft oder Ähnliches trinken. Problemtisch wird es erst, wenn die Mengen zu viel werden. Es gibt Kinder, die über den Tag verteilt mehrere Stunden am Nuckeln sind. Schnabeltassen lassen die Flüssigkeit direkt an den oberen Schneidezähnen entlanglaufen. Diese sind dem Zucker und der Säure dadurch durchgehend ausgesetzt. Selbst wenn die Zähne zwei Mal am Tag gründlich geputzt werden, könnte es bei einem solch starken Trinkverhalten schlecht für die Zähne werden.
Wie wird Nuckelflaschenkaries diagnostiziert?
Eltern sollten bei der täglichen Zahnhygiene auf braune Verfärbungen und andere Veränderungen an den Zähnen achten. Wenn etwas auffällig ist, muss ein Zahnarzt aufgesucht werden. Zahnmediziner sehen Karies mit bloßem Auge. Da Nuckelflaschenkaries ein sehr typisches Krankheitsbild an den Zähnen hervorruft, wird ein Fachmann auch regelmäßig die Ursache erkennen. Nun ist es wichtig schnell zu handeln. Dazu gehört unter anderem eine schnelle Aufklärung der Eltern. Sie sollten sich also auf keinen Fall beleidigt fühlen, wenn der Arzt Sie auf notwendige Veränderungen in Ihrem Verhalten aufmerksam macht. Nur wenn Sie mitarbeiten, kann Nuckelflaschenkaries besiegt und das Wohlergehen Ihres Kindes aufrechterhalten oder wiederhergestellt werden.
Welche Folgeschäden kann Nuckelflaschenkaries auslösen?
Wenn Nuckelflaschenkaries unbemerkt bleibt oder ignoriert wird, zerstört er zunächst einmal den Zahnschmelz und dringt danach immer tiefer in die Zähne ein. Dadurch stirbt zuerst der Zahn ab. Wie Sie mit Sicherheit aus eigenen Erfahrungen oder zumindest aus Erzählungen von Bekannten wissen, tut dieser Prozess weh. Sofern das Kind schon sprechen kann, wird es über von Nuckelflaschenkaries verursachte Schmerzen klagen, die beim Essen und Trinken besonders deutlich spürbar sind. Wird an dieser Stelle noch immer nichts unternommen, breiten sich die Bakterien auf dem Knochen und möglicherweise auch auf die Folgezähne aus. Im schlimmsten Fall geht die Entzündung auf die Weichteile im Gesicht und in das Blut über.
Wenn Milchzähne aufgrund von Nuckelflaschenkaries entfernt werden müssen, besteht noch ein weiteres Problem: Milchzähne weisen den bleibenden Zähnen den Weg und helfen bei der korrekten Positionierung. Ohne diese Hilfe kann es zu Fehlstellungen im Gebiss kommen.
Erhalten Sie hier Informationen zu Kinder und Jugendprophylaxe.
Wie wird Nuckelflaschenkaries behandelt?
Nuckelflaschenkaries wird genauso behandelt wie jede andere Form von Karies auch. Kleine Beschädigungen an den Zähnen werden von Karies befreit. Das verbleibende Loch schließt eine Füllung. Sollte die Erkrankung schon zu weit fortgeschritten sein, müssen möglicherweise Zähne gezogen werden. Manchmal gibt es auch die Möglichkeit eine Wurzelbehandlung bei einem Milchzahn vorzunehmen. In jedem Fall müssen die Auswirkungen der verschiedenen Behandlungsmethoden von Nuckelflaschenkaries gegeneinander abgewogen werden. Es stellen sich beispielsweise folgenden Fragen:
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Zahn bis zum Nachwachsen des neuen Zahns hält?
Wie alt ist das Kind?
Kooperiert das Kind? Oder ist es noch zu klein dafür?
Wie groß ist die Schmerzempfindlichkeit?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein bleibender Zahn schief nachwächst?
Wenn der Nuckelflaschenkaries-Patient ein Baby oder ein sehr junges Kleinkind ist, muss die Behandlung vermutlich unter Vollnarkose erfolgen. Dies birgt immer ein gewisses Risiko, welches in vielen Fällen leider nicht zu vermeiden ist.
Was können Eltern gegen Nuckelflaschenkaries machen?
Das alles klingt ziemlich gefährlich. Und das ist es auch, wenn das Problem ignoriert wird. Deswegen ist es sehr wichtig, dass Zahnärzte die Ursache ansprechen. Das bisherige Trinkverhalten muss analysiert und verbessert werden. Das gleiche gilt für die Zahnhygiene. Nur eine langfristige Veränderung kann Nuckelflaschenkaries dauerhaft vorbeugen. Um Nuckelflaschenkaries keine Chance zu geben, sollten Sie unter anderem folgende Ratschläge beherzigen:
Trinklern- und Schnabelflaschen sind nicht für einen dauerhaften Gebrauch gedacht. Stattdessen dienen sie dem Erlenen des Trinkens und besonderen Situationen. Bringen Sie Ihrem Kind so früh wie möglich das Trinken aus einem Glas bei.
Bis Ihr Kind ungefähr acht Jahre alt ist, sollten Sie das Zähneputzen kontrollieren und eventuell nachputzen.
Babys und Kleinkinder sollten nur Wasser und ungesüßten Tee trinken.